Literaturliste Anmutungsqualität von Schrift

Words have meaning, type has spirit
Paula Scher

 

Praktisch gesehen bildet die Anmutungsqualität eine Hilfestellung bei der Schriftwahl indem man die Adjektive von Schriften mit Adjektive von beispielsweise Produkte, Dienstleistungen oder Firmen aufeinander abgleicht. Eine direkte Zuordnung von Schriften zu diesen ist meistens zu ungenau. Hamburger = Cooper Black funktioniert bei Mc Donald’s, aber nicht beim Hipster-Hamburger. Diese Liste gibt Auskunft über die Literatur in der dieses spannende Thema behandelt wird.

Berliner, A.
Atmosphärenwert von Drucktypen
Zeitschrift für angewandte Psychologie, 17 (1-3), S. 165-172
Berlin 1920

Dr. Christian Gutschi
Dr. Christian Gutschi hat zum Thema Anmutungsqualität von Schrift eine Reihe von Artikel in die Zeitschrift Page veröffentlicht. Auf seine Website können PDFs der Artikel runtergeladen werden:
http://www.medienpsychologie.at
http://www.medienpsychologie.at/site/cat4.html

Sarah Hyndman
Why fonts matter
Virgin Books, 2016
https://www.typetasting.com

Andreas und Regina Maxbauer
Praxishandbuch Gestaltungsraster
Kapitel 6: Den Raster mit Leben füllen – die Typografie als Variable
Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2003

Tobias Herber
Formwirkung und Formqualität von Druckschriften
Master-Arbeit, gut geschrieben, findet ihr in die Bibliothek. Die Literaturliste ist hilfreich!
Muthesius Kunsthochschule, Kiel 2014.

Martin Liebig
Die gefühlte Lesbarkeit – Design Tagebuch

Willem Ovink
Legibility, Atmosphere Value and Forms of Printing Types
A.W. Sijthoff’s Uitgeversmaatschappij NV, Leiden 1938

Stefan Rögener, Albert-Jan Pool, Ursula Packhäuser
Typen machen Marken mächtig
Adfinder GmbH, Impress Verlag, Hamburg 1995

Erik Spiekermann
ÜberSchrift
Verlag Herrmann Schmidt, Mainz 2004
Zu vielen Themen zeigt Spiekermann gut ausgewählte Schriftvergleiche. Dadurch lernt man nicht nur Alternativen zu bekannten Schriften kennen, es schärft darüber hinaus das typografische Auge ungemein.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

Ralf Turtschi
Praktische Typografie
Stichwort »Polaritätsprofile«
Verlag Niggli AG, Sulgen 1994, 1996, 2000

Prof. Dirk Wendt
Prof. Dirk Wendt hat in Zusammenarbeit mit Peter Karow von URW in den 1990er die Anmutungsqualität von Schriften untersucht. Er untersuchte Display-Schriften. Wendt hat herausbekommen, dass man Schriften gleicher Schriftklasse (wenn vernünftig und genau genug klassifiziert), Fette, Weite, Laufweite und in gleicher Typografie, sich mehr oder weniger erfolgreich mit den gleichen Adjektiven beschreiben. Der wissenschaftliche Nachweis lässt sich aber nicht so einfach und eindeutig abrufen wie wir es uns als Typografen gerne zurechtlegen würden …

Anmutung oder Konnotation?
Die Anmutung einer Schrift sollte nicht verwechselt werden mit der eventuellen Konnotation einer Schrift. Wenn es um die Wirkung von Schrift auf dem Betrachter geht, sprechen wir von Anmutung. Trotzdem wird in der Philosophie immer wieder von Konnotation gesprochen wenn eigentlich Anmutung gemeint ist. Diese Begriffsverwirrung führt dazu, dass es scheint, als ob das Thema »Konnotation von Schrift« neu ist. Dem ist nicht so. In der entsprechende Fachliteratur von unter anderem Christian Gutschi, Philipp Luidl und Hans Peter Willberg war bisher immer von »Anmutung von Schrift« die Rede.

04.10.2016

Kommunikationsdesign

Kommunikationsdesign beschreibt ein Zusammenspiel verschiedener schöpferischer Ausdrucksmöglichkeiten. Illustration, Fotografie, Typografie, Sprache, Interaktive Medien, jedes für sich künstlerisch und technisch komplex und anspruchsvoll, gehen dabei vielfältige Verbindungen ein, werden Buch, Film, Ausstellung, Performance, Erscheinungsbild, Plakat, Schrift, Animation, Website, Magazin und vieles mehr.

Handwerk und Technik im Kommunikationsdesign: Eine praktische Annäherung

Das Verstehen durch das Anfassen, das »Erfassen« und »Begreifen« spielen dabei eine wesentliche Rolle. In der Lehre werden daher nicht nur Kenntnisse im Beherrschen digitaler Werkzeuge, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten in den Werkstätten wie Buchbinden, Bleisatz, Filmentwicklung, Fotoabzug oder Siebdruck vermittelt.

Zielsetzungen im Studiums des Kommunikationsdesigns: Freiheit, Vielfalt, Anspruch

Ziel des Studiums ist die größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmtheit im späteren gestalterischen Berufsfeld, in dem interessante, vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben durch diese umfangreiche Ausbildung bewältigt werden können.

Die Rolle der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft

Ziel des Studiums ist die Qualifizierung von Designerinnen und Designern für die Aufgabenfelder der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft. Dabei spannt sich der Bogen der Ausbildung an einer Kunsthochschule zwischen »freier« ästhetischer Innovation und »harter« Praxis gesellschaftlicher Kommunikation in Wirtschaft und Kultur.

Ausbildung und Praxis im Kommunikationsdesign: Ein ganzheitlicher Ansatz

Die Ausbildung im Kommunikationsdesign umfasst neben dem Erwerb technischer und gestalterischer Fähigkeiten in den klassischen Bereichen der Printmedien, des Ausstellungsdesigns und der Fotografie auch den Umgang mit digitalen Medien in allen Bereichen. Die praktische Arbeit wird ergänzt durch die systematische Ausbildung in begleitenden Theoriefächern zur Kunst- und Designgeschichte, Kunstsoziologie und Wahrnehmungspsychologie, Marketing und allgemeiner Ästhetik. Hinzu kommt die Ausbildung im Umgang mit künstlerischer und praktischer Sprache im Bereich der verbalen Kommunikation.

Ziel des Studiums ist zudem, in einer immer komplexeren und dynamischeren Welt des Kommunikationsdesigns, ihr durch eine gleichermaßen künstlerisch-innovative, handwerklich-technisch anspruchsvolle und berufspraktische Ausbildung gerecht zu werden.

Kritische Reflexion und Berufsbilder im Kommunikationsdesign

Die zunehmend größere Bedeutung visueller Kommunikation in der modernen Gesellschaft erfordert schließlich, dass überkommene Traditionen des Fachs einer permanenten kritischen Reflexion unterzogen werden ; d. h. die neuen Berufsbilder im Design erfordern eine gleichermaßen intuitiv-gestalterische wie distanziert reflektierende gestalterische Praxis, die im Studium in Seminaren, Übungen, Projekten und Praktika innerhalb und außerhalb der Kunsthochschule erlernt werden soll.

Mit dieser Zielsetzung und einem entsprechenden Ausbildungsprogramm bietet der Studiengang Kommunikationsdesign die Basis für das spätere Wirken im Beruf.

Hier eine ausgesuchte Liste von möglichen Berufsfeldern, in denen Studierende von uns nach dem Studium arbeiten – entweder als Angestellte in einer Agentur oder als selbstständige Unternehmer/innen:

  1. Grafikdesigner/in: Entwurf von visuellen Konzepten und Grafiken für verschiedene Medien wie Print, Web und digitale Plattformen. Zu den Aufgaben gehören das Design von Logos, Broschüren, Websites und anderen visuellen Identitäten.
  2. UI/UX-Designer/in: Gestaltung der Benutzeroberflächen und Nutzererfahrungen für digitale Produkte wie Apps und Websites. Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung der Bedienbarkeit und der Steigerung der Nutzerzufriedenheit.
  3. Art Director: Kreative Leitung in Werbeagenturen, Designstudios oder in den Kreativabteilungen von Unternehmen. Verantwortlich für die visuelle Strategie und die kreative Ausrichtung von Kampagnen und Projekten.
  4. Illustrator/in: Erstellung von Illustrationen, Zeichnungen und Grafiken für Bücher, Zeitschriften, Werbematerialien und digitale Medien. Illustratorinnen und Illustratoren können freiberuflich oder in Festanstellung arbeiten.
  5. Motion Designer/in: Entwicklung und Gestaltung von Bewegtbildinhalten wie Animationen, Videosequenzen und visuellen Effekten für Film, Fernsehen, Web und soziale Medien.
  6. Typograf/in: Spezialisierung auf die Gestaltung und Anwendung von Schrift im Design. Dazu gehört die Auswahl und Anpassung von Schriftarten sowie die Gestaltung von Schriftsystemen und Textlayouts.
  7. Verpackungsdesigner/in: Entwurf und Entwicklung von Verpackungen, die nicht nur funktionell, sondern auch visuell ansprechend sind. Dies umfasst das Design von Etiketten, Boxen und anderen Verpackungsmaterialien.
  8. Brand Designer/in: Gestaltung und Entwicklung von Markenidentitäten, einschließlich Logos, Farbschemata, Typografie und aller visuellen Aspekte, die eine Marke ausmachen.
  9. Werbedesigner/in: Konzeption und Umsetzung von Werbemitteln und Kampagnen für Print- und Online-Medien. Ziel ist es, durch kreative Designs die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen und die Werbebotschaft effektiv zu vermitteln.
  10. Kommunikationsberater/in: Beratung von Unternehmen und Organisationen in Fragen der visuellen Kommunikation und Markenstrategie. Dies kann die Entwicklung von Kommunikationskonzepten und -strategien umfassen.

Lehrende

PROF. OSWALD EGGER
Sprache und Gestalt

PROF. ANDRÉ HEERS
Typografie und Gestaltung

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
Fotografie

PROF. MARKUS HUBER
Illustration

PROF.IN ANNETTE E. leFORT
Buchgestaltung

Die Lehrgebiete Interaktive Medien bei PROF. TOM DUSCHER und Film/Time-based Media bei  Gor Margaryan (M.F.A.) sind interdisziplinär und dem Zentrum für Medien zugeordnet. Beide Lehrgebiete bieten einen Masterschwerpunkt an.

Abschlüsse

Bachelor of Arts (B. A.) (8 Semester)

Master of Arts (M. A.) (4 Semester)
in den Schwerpunkten :
Fotografie
Typografie und Gestaltung
Buchgestaltung
Illustration
Interaktives Informationsdesign
Sprache und Gestalt

Promotion