ZEICHEN BUCH KONZEPT VERLAG – Vortragsabend mit Antonia Cornelius und Jennifer Eckert

Heute, 13. April 2021

Wie lesen wir? Was ist Publikation? Was ist ein Verlag? Die Vortragsreihe ZEICHEN BUCH KONZEPT VERLAG widmet sich den relevanten Fragen zur Rolle des Buches vor dem Hintergrund neuer Medien. Wie können wir den Lesebegriff, Publikation und Verlag im Hinblick auf Raum, Zeit und Zeitgeist neu denken?

Wann: 13. April 2021, Start 18.00 Uhr, ab 17.45 Uhr geöffnet
Wo: Digital über diesen Zoom-Link. Bitte nehmen Sie mit Ihrem Klarnamen teil.

Programm

18.00 Uhr
INTRO mit Prof. Jan Haux und Prof. Ubbo Kügler [DE, EN]

18.15 Uhr
Jennifer Eckert
Was das Buch ist [DE]

In experimentellen Forschungsreihen entstehen Zeichnungen, Fotografien, Videos und Künstlerbücher, die aufeinander Bezug nehmen und das Buch, Sprache, Schrift, das Wort, Buchstaben und Papier thematisieren. Das Buchstabensystem und die daraus resultierenden Möglichkeiten der Übertragung von Sprache, aber auch die aufkommenden Fragen untersucht Jennifer Eckert dabei. Übergänge und Zwischenräume, aber auch die Gegensätzlichkeit des geschriebenen und gesprochenen Wortes und die Zusammengehörigkeit von Sprache und Gestalt werden bildgebende Verfahren. Zeit und Prozess, sowie Kombinatorik und Übersetzungen sind grundlegende Bestandteile ihrer Untersuchungen.

Jennifer Eckert (*1988 Reinbek, lebt in Berlin und Neuss) ist freischaffende Künstlerin und absolvierte 2015 ihren Master an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. 2015–17 beschäftigte sie sich dort im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojektes mit der Frage «Was das Buch ist». Seit 2019 hat sie einen Lehrauftrag an der MKH Kiel im Fach «Sprache und Gestalt», sowie 2020/21 an der HBK Saar. Als Gastkünstlerin war sie u.a. auf der Raketenstation Hombroich und Graz

19.00 Uhr
Antonia M. Cornelius
Buchstaben im Kopf. Wie Gestaltung das Lesen beeinflussen kann. [DE]

Wenn wir lesen, vollbringt unser Gehirn eine wahre Meisterleistung. Doch wie werden aus kleinen kryptischen Zeichen ganz neue Welten? Und warum lesen wir das eine Buch lieber als das andere? Da wir beim Lesen auf Augen und Gehirn angewiesen sind, gibt unser visuelles und kognitives System die Grenzen vor, innerhalb derer sich die Gestaltung von und mit Schrift bewegen kann. Ein hinsichtlich der vielseitigen Leseumstände sensibler Umgang mit Schrift und Typografie bildet die Basis für ein bestmögliches Leseerlebnis.

Antonia M. Cornelius ist Schriftgestalterin, Kommunikationsdesignerin, Doktorandin und Lehrbeauftragte der Muthesius Kunsthochschule Kiel sowie Autorin von Buchstaben im Kopf (Verlag Hermann Schmidt). Im Fokus ihrer Forschung stehen die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf die Leserlichkeit von Schriften.

19.45 Uhr
Prof. Emily Smith
Presenting Present! [EN]

In the experimental online series Present!, Emily Smith and Prem Krishnamurthy consider ‘presentation’ as a kind of publishing practice. Initiated at the beginning of the lockdown in 2020, the live collaborative events—part talk show, part exhibition, part Sunday Sermon, part interactive celebration—propose a polyphonic form of creative input and output staged in a location-independent communication platform. In her talk, Emily Smith provides insight into the format and the year in review.

Emily Smith is an educator, designer, and exhibition-maker based in Berlin. Her cross-disciplinary practice closely considers ethnographic, improvisational, choreographic, and participatory frameworks. Smith is currently professor and program head of MA Media Spaces at UE.

Moderation: Prof. Ubbo Kügler, Prof. Jan Haux

Idee & Konzept: Evelyn Solinski, Rana Öztürk

13.04.2021

Kommunikationsdesign

Kommunikationsdesign beschreibt ein Zusammenspiel verschiedener schöpferischer Ausdrucksmöglichkeiten. Illustration, Fotografie, Typografie, Sprache, Interaktive Medien, jedes für sich künstlerisch und technisch komplex und anspruchsvoll, gehen dabei vielfältige Verbindungen ein, werden Buch, Film, Ausstellung, Performance, Erscheinungsbild, Plakat, Schrift, Animation, Website, Magazin und vieles mehr.

Handwerk und Technik im Kommunikationsdesign: Eine praktische Annäherung

Das Verstehen durch das Anfassen, das »Erfassen« und »Begreifen« spielen dabei eine wesentliche Rolle. In der Lehre werden daher nicht nur Kenntnisse im Beherrschen digitaler Werkzeuge, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten in den Werkstätten wie Buchbinden, Bleisatz, Filmentwicklung, Fotoabzug oder Siebdruck vermittelt.

Zielsetzungen im Studiums des Kommunikationsdesigns: Freiheit, Vielfalt, Anspruch

Ziel des Studiums ist die größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmtheit im späteren gestalterischen Berufsfeld, in dem interessante, vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben durch diese umfangreiche Ausbildung bewältigt werden können.

Die Rolle der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft

Ziel des Studiums ist die Qualifizierung von Designerinnen und Designern für die Aufgabenfelder der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft. Dabei spannt sich der Bogen der Ausbildung an einer Kunsthochschule zwischen »freier« ästhetischer Innovation und »harter« Praxis gesellschaftlicher Kommunikation in Wirtschaft und Kultur.

Ausbildung und Praxis im Kommunikationsdesign: Ein ganzheitlicher Ansatz

Die Ausbildung im Kommunikationsdesign umfasst neben dem Erwerb technischer und gestalterischer Fähigkeiten in den klassischen Bereichen der Printmedien, des Ausstellungsdesigns und der Fotografie auch den Umgang mit digitalen Medien in allen Bereichen. Die praktische Arbeit wird ergänzt durch die systematische Ausbildung in begleitenden Theoriefächern zur Kunst- und Designgeschichte, Kunstsoziologie und Wahrnehmungspsychologie, Marketing und allgemeiner Ästhetik. Hinzu kommt die Ausbildung im Umgang mit künstlerischer und praktischer Sprache im Bereich der verbalen Kommunikation.

Ziel des Studiums ist zudem, in einer immer komplexeren und dynamischeren Welt des Kommunikationsdesigns, ihr durch eine gleichermaßen künstlerisch-innovative, handwerklich-technisch anspruchsvolle und berufspraktische Ausbildung gerecht zu werden.

Kritische Reflexion und Berufsbilder im Kommunikationsdesign

Die zunehmend größere Bedeutung visueller Kommunikation in der modernen Gesellschaft erfordert schließlich, dass überkommene Traditionen des Fachs einer permanenten kritischen Reflexion unterzogen werden ; d. h. die neuen Berufsbilder im Design erfordern eine gleichermaßen intuitiv-gestalterische wie distanziert reflektierende gestalterische Praxis, die im Studium in Seminaren, Übungen, Projekten und Praktika innerhalb und außerhalb der Kunsthochschule erlernt werden soll.

Mit dieser Zielsetzung und einem entsprechenden Ausbildungsprogramm bietet der Studiengang Kommunikationsdesign die Basis für das spätere Wirken im Beruf.

Hier eine ausgesuchte Liste von möglichen Berufsfeldern, in denen Studierende von uns nach dem Studium arbeiten – entweder als Angestellte in einer Agentur oder als selbstständige Unternehmer/innen:

  1. Grafikdesigner/in: Entwurf von visuellen Konzepten und Grafiken für verschiedene Medien wie Print, Web und digitale Plattformen. Zu den Aufgaben gehören das Design von Logos, Broschüren, Websites und anderen visuellen Identitäten.
  2. UI/UX-Designer/in: Gestaltung der Benutzeroberflächen und Nutzererfahrungen für digitale Produkte wie Apps und Websites. Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung der Bedienbarkeit und der Steigerung der Nutzerzufriedenheit.
  3. Art Director: Kreative Leitung in Werbeagenturen, Designstudios oder in den Kreativabteilungen von Unternehmen. Verantwortlich für die visuelle Strategie und die kreative Ausrichtung von Kampagnen und Projekten.
  4. Illustrator/in: Erstellung von Illustrationen, Zeichnungen und Grafiken für Bücher, Zeitschriften, Werbematerialien und digitale Medien. Illustratorinnen und Illustratoren können freiberuflich oder in Festanstellung arbeiten.
  5. Motion Designer/in: Entwicklung und Gestaltung von Bewegtbildinhalten wie Animationen, Videosequenzen und visuellen Effekten für Film, Fernsehen, Web und soziale Medien.
  6. Typograf/in: Spezialisierung auf die Gestaltung und Anwendung von Schrift im Design. Dazu gehört die Auswahl und Anpassung von Schriftarten sowie die Gestaltung von Schriftsystemen und Textlayouts.
  7. Verpackungsdesigner/in: Entwurf und Entwicklung von Verpackungen, die nicht nur funktionell, sondern auch visuell ansprechend sind. Dies umfasst das Design von Etiketten, Boxen und anderen Verpackungsmaterialien.
  8. Brand Designer/in: Gestaltung und Entwicklung von Markenidentitäten, einschließlich Logos, Farbschemata, Typografie und aller visuellen Aspekte, die eine Marke ausmachen.
  9. Werbedesigner/in: Konzeption und Umsetzung von Werbemitteln und Kampagnen für Print- und Online-Medien. Ziel ist es, durch kreative Designs die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen und die Werbebotschaft effektiv zu vermitteln.
  10. Kommunikationsberater/in: Beratung von Unternehmen und Organisationen in Fragen der visuellen Kommunikation und Markenstrategie. Dies kann die Entwicklung von Kommunikationskonzepten und -strategien umfassen.

Lehrende

PROF. OSWALD EGGER
Sprache und Gestalt

PROF. ANDRÉ HEERS
Typografie und Gestaltung

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
Fotografie

PROF. MARKUS HUBER
Illustration

PROF.IN ANNETTE E. leFORT
Buchgestaltung

Die Lehrgebiete Interaktive Medien bei PROF. TOM DUSCHER und Film/Time-based Media bei  Gor Margaryan (M.F.A.) sind interdisziplinär und dem Zentrum für Medien zugeordnet. Beide Lehrgebiete bieten einen Masterschwerpunkt an.

Abschlüsse

Bachelor of Arts (B. A.) (8 Semester)

Master of Arts (M. A.) (4 Semester)
in den Schwerpunkten :
Fotografie
Typografie und Gestaltung
Buchgestaltung
Illustration
Interaktives Informationsdesign
Sprache und Gestalt

Promotion