Literaturliste Typografie

Typografie ist Schreiben mit vorgefertigter Schrift

Gerrit Noordzij

 

Literaturliste zum Thema Typografie, die Anwendung von Schrift.

Otl Aicher
typographie
Ernst & Sohn Verlag, Edition Druckhaus Maack
Berlin 1988

Design-Theorien von Otl Aicher (Ulmer Schule, Erscheinungsbild der Olympische Spiele 1972 in München und die Schriftfamilie „Rotis“, seine einmalige Kopfgeburt.) Zum Lesen ist dieses Buch eine Zumutung, weil es komplett aus der Rotis gesetzt wurde. Als ob das alleine noch nicht schlimm genug war, ist der komplette text auch noch in kleinschreibung geschrieben worden. Kann man sich trotzdem reinziehen. Wer verstehen möchte warum die meisten Typografen und Schriftgestalter die Rotis für misslungen halten, wird hier nicht fündig. Das werdet ihr in dem Artikel Aichers gesammelte Schriftmissverständnisse von Hans Peter Willberg, es findet sich in der Muthesius-Bibliothek in die Master-Arbeit von Geela Eden mit dem Titel a 26.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

David Carson, Lewis Blackwell
The End of Print 1 & 2
Bangert Verlag
München 1995 und 1997

Gedruckte Bestandsaufnahme zum 5. bzw. 7. Jahresfeier des angeblich bereits 1990 stattgefunden habene Endes von gedruckten Medien. Wer denkt, dass Carson sich in diesem Buch sich nicht nur als Prophet aber auch als Vorreiter in Sachen Webdesign positioniert, wird sicherlich enttäuscht sein: In diesem Buch ist kaum etwas in Richtung Webdesign zu sehen. Trotzdem interessant und anregend.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden 1 & 2

 

Karl Gerstner
Kompendium für Alphabeten – eine Systematik der Schrift
Arthur Niggli
Heiden

Basiswissen für das Visualisieren von Botschaften mittels Typografie.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Eric Gill
Gill: Typography
An Essay on Typography
Lund Humphries
London 1988

Bearbeitete Neuauflage von „Essay on Typography“, das Standardwerk von Eric Gill aus 1931.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Jürgen Gulbins und Christine Kahrmann
Mut zur Typographie
Ein Kurs für Desktop Publishing
Springer-Verlag
Berlin, Heidelberg 2000

Ein sehr vollständiges Typografie-Lehrbuch. Viel „Setzerwissen“. Gut als Nachschlägewerk. Die 1993er Ausgabe enthielt allerdings viel Traditions- und Regelballast womit das Buch teils unkritisch gefüllt wurde. (DIN-Schriftklassifikation und inzwischen unnutze Auseinandersetzungen über Didotpunkte). Also vorher anschauen und sehen ob die 2000er Ausgabe was das angeht verbessert wurde.
Nicht in Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Jost Hochuli
Das Detail in der Typografie: Eine kurz gefasste, prägnante Erörterung jener Fragen, die sich mit Lesbarkeit von Texten befassen
Niggli Verlag
Sulgen 2011

Eine knapp gefasste Einführung in die elementaren Bestandteile der typografischen (Buchstabe, Wort, Zeile, Zeilenabstand, …). Ein klarer, gut geschriebener Leitfaden zum Gestalten von optisch ansprechenden und zugleich gut lesbaren Texten.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Bernd Holthusen, Albert-Jan Pool
Scangraphic Digital Type Collection, Edition 4
Mannesmann Scangraphic
Wedel 1990

Band 1 wurde komplett von mir geschrieben und gestaltet. Enthält u.a. ein Kapitel über Schriftklassifikation (nach Noordzij, DIN 16518, British Standard und ATypI / Maximilien Vox. Darüber hinaus zwei Typefinder, eins für Textschriften (Vergleich bei identischer Mittellänge bzw. x-Höhe und eins für Headlines.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Michael Kern, Sieghart Koch
ÜberSicht
Schrift vergleichen, auswählen, erkennen, finden

Verlag Hermann Schmidt
Mainz 1997

Typefinder, exzellentes Arbeitsmittel für jeden Typografen der nicht nur sich selbst, sondern auch sein Fach ernst nimmt.
Nicht in Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Linda Kudrnovská
365typo
365 stories on type, typography and graphic design
Paris, 2015
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Indra Kupferschmid
Buchstaben kommen selten allein – Ein typografisches Handbuch
Niggli Verlag
Sulgen 2009

Viel praktische Tipps und Information über Typografie, bzw. die Anwendung von Schrift in verschiedenste Fälle. Klar und gut geschrieben, kein Wort zu viel oder zu wenig und gut bebildert. Jedes Kapitel schließt ab mit eine Literaturliste zu dem behandelten Thema. Sehr hilfreich für diejenigen die im Rahmen einer theoretischen Hausarbeit oder Thesis sich erstmal in einem Thema einlesen wollen.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Andreas Maxbauer, Regina Maxbauer
Praxishandbuch Gestaltungsraster: Ordnung ist das halbe Lesen
Hermann Schmidt Verlag
Mainz 2002

 

Ruari McLean
Jan Tschichold: Typographer
Lund Humphries
London 1975

Erst durch diese Ausgabe wurden die Thesen, Ansichten und Arbeiten des deutschen Typografen Jan Tschichold einen breiteren Schicht des englischsprachigen Publikums zugänglich. Schön gestaltet und zu der damaligen Zeit einer der wenigen Tschichold-Monografien überhaupt. Wer aber wirklich etwas über Tschichold wissen möchte oder über ihm schreiben möchte ist mit Active Literature, Jan Tschichold and New Typography von Christopher Burke deutlich besser aufgehoben.
Nicht in Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Jan Middendorp
Shaping Text
BIS Publishers
Amsterdam 2012

In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Stefan Rögener, Albert-Jan Pool, Ursula Packhäuser
Typen machen Marken mächtig
Impress Verlag
Hamburg 1995

Kritische Beobachtung von Schriftauswahl in der Werbebranche anhand (inter-)nationale Magazin-Anzeigen. Die ersten Kapitel befassen sich die Autoren mit Anmutungsqualitäten von Schrift, sowie deren Klassifikation. Enthält viele wertvolle Tipps über den Umgang mit Schrift im Alltag der Werbeagenturen.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Walter Scheiffele
Bauhaus, Junkers, Sozialdemokratie: Ein Kraftfeld der Moderne
Form+Zweck Verlag
Berlin 2003
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Manfred Siemoneit
Typographisches Gestalten
Regeln und Tipps für die richtige Gestaltung von Drucksachen
Polygraph
Frankfurt am Main 2005

Lehrbuch für Typografie. In den älteren Ausgaben wurden in vielen Fällen die Beispiele und Typografie des Buches die Regeln des Authors nicht gerecht. Die Ausgabe von 2005 habe ich noch nicht gesehen, vielleicht hat sich da inzwischen das eine oder andere gebesssert.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Patrick Marc Sommer, Natalie Caspar
Das ABC der Typografie – Grundlagen, Definitionen, Praxisanwendung.
Rheinwerk Verlag, Bonn 2020.
Die Namen einiger Co-Autoren: Lisa Fischbach, Marleen Krallmann, , Merle Michaelis und Albert-Jan Pool dürften euch bekannt vorkommen, allen sind (ehemalige) Muthesianer :-).

 

Erik Spiekermann
Ursache & Wirkung
Ein typografischer Roman
Hermann Schmidt Mainz 1994

Einer der witzigsten Bücher über Typografie schlechthin. Wer mal einen Hänger hat und daran zweifelt ob er seine Karierre als Kommunikationsdesigner mit einer Vorliebe zur Typografie überhaupt noch verfolgen möchte, sollte unbedingt dieses Buch lesen. Danach macht Typografie bestimmt wieder Spaß! Die erste Ausgabe erschien bereits 1986 bei der damaligen H. Berthold AG. Anregend, exact, informativ. War schon mehrmals vergriffen und wurde deswegen immer wieder neu aufgelegt, ist gelegentlich gebraucht zu erstehen. Dafür gibt es seit 2004 sein neues Buch „ÜberSchrift“
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Erik Spiekermann
ÜberSchrift
Herrmann Schmidt
Mainz 2004

Siehe „Ursache und Wirkung“. Gleicher Humor aber umfassender. Zu vielen Themen zeigt Spiekermann gut ausgewählte Schriftvergleiche. Dadurch lernt man nicht nur Alternativen zu viele bekannte Schriften kennen, es schärft darüber hinaus das typografische Auge ungemein.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Ralf Turtschi
Praktische Typografie. Gestalten mit dem Personal Computer
Verlag Niggli AG, Sulgen 1994, 1996, 2000

Andreas Uebele, Indra Kupferschmid, Philipp Schäfer und Ilona Pfeifer
Schrift und Identität – Die Gestaltung von Beschilderungen im öffentlichen Verkehr
Niggli Verlag
Sulgen 2012

Dieses Buch, woran neben Indra Kupferschmid auch ich beigetragen habe, enthält u.a. die von Prof. Adler begleitete Lesbarkeitsstudie von Sven Neumann. Die damals neue, extra für Leitsysteme gestaltete Schrift „Wayfinding Sans“ von Ralf Herrmann schneidet als bester ab.

In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Hendrik Weber
Kursiv: Was Typografie auszeichnet
Niggli Verlag
Zürich 2010

In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Hans Peter Willberg, Friedrich Forsmann
Erste Hilfe in Typografie
Hermann Schmidt
Mainz, 2000

Bei manchen Typografen ist es so, dass ihre Bücher zwar immer vollständiger dadurch aber auch unnötig viel dicker werden. Nicht so bei Willberg. Der ehemalige Gründer des Forum Typografie verstand nicht nur die Kunst in der Gestaltung stets vorrängig das Wesentliche zu kommunizieren, auch dieses Buch hat er so geschrieben.
In Muthesius-Bibliothek vorhanden

 

Hans Peter Willberg
Wegweiser Schrift – Erste Hilfe im Umgang mit Schriften – was passt – was hilft – was stört
Hermann Schmidt
Mainz 2001

01.10.2016

Kommentare

  • Da fehlt Albert Kapr/Walter Schiller: Gestalt und Funktion Typografie

    • Stimmt 🙂

Kommunikationsdesign

Kommunikationsdesign beschreibt ein Zusammenspiel verschiedener schöpferischer Ausdrucksmöglichkeiten. Illustration, Fotografie, Typografie, Sprache, Interaktive Medien, jedes für sich künstlerisch und technisch komplex und anspruchsvoll, gehen dabei vielfältige Verbindungen ein, werden Buch, Film, Ausstellung, Performance, Erscheinungsbild, Plakat, Schrift, Animation, Website, Magazin und vieles mehr.

Handwerk und Technik im Kommunikationsdesign: Eine praktische Annäherung

Das Verstehen durch das Anfassen, das »Erfassen« und »Begreifen« spielen dabei eine wesentliche Rolle. In der Lehre werden daher nicht nur Kenntnisse im Beherrschen digitaler Werkzeuge, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten in den Werkstätten wie Buchbinden, Bleisatz, Filmentwicklung, Fotoabzug oder Siebdruck vermittelt.

Zielsetzungen im Studiums des Kommunikationsdesigns: Freiheit, Vielfalt, Anspruch

Ziel des Studiums ist die größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmtheit im späteren gestalterischen Berufsfeld, in dem interessante, vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben durch diese umfangreiche Ausbildung bewältigt werden können.

Die Rolle der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft

Ziel des Studiums ist die Qualifizierung von Designerinnen und Designern für die Aufgabenfelder der Visuellen Kommunikation in der modernen Gesellschaft. Dabei spannt sich der Bogen der Ausbildung an einer Kunsthochschule zwischen »freier« ästhetischer Innovation und »harter« Praxis gesellschaftlicher Kommunikation in Wirtschaft und Kultur.

Ausbildung und Praxis im Kommunikationsdesign: Ein ganzheitlicher Ansatz

Die Ausbildung im Kommunikationsdesign umfasst neben dem Erwerb technischer und gestalterischer Fähigkeiten in den klassischen Bereichen der Printmedien, des Ausstellungsdesigns und der Fotografie auch den Umgang mit digitalen Medien in allen Bereichen. Die praktische Arbeit wird ergänzt durch die systematische Ausbildung in begleitenden Theoriefächern zur Kunst- und Designgeschichte, Kunstsoziologie und Wahrnehmungspsychologie, Marketing und allgemeiner Ästhetik. Hinzu kommt die Ausbildung im Umgang mit künstlerischer und praktischer Sprache im Bereich der verbalen Kommunikation.

Ziel des Studiums ist zudem, in einer immer komplexeren und dynamischeren Welt des Kommunikationsdesigns, ihr durch eine gleichermaßen künstlerisch-innovative, handwerklich-technisch anspruchsvolle und berufspraktische Ausbildung gerecht zu werden.

Kritische Reflexion und Berufsbilder im Kommunikationsdesign

Die zunehmend größere Bedeutung visueller Kommunikation in der modernen Gesellschaft erfordert schließlich, dass überkommene Traditionen des Fachs einer permanenten kritischen Reflexion unterzogen werden ; d. h. die neuen Berufsbilder im Design erfordern eine gleichermaßen intuitiv-gestalterische wie distanziert reflektierende gestalterische Praxis, die im Studium in Seminaren, Übungen, Projekten und Praktika innerhalb und außerhalb der Kunsthochschule erlernt werden soll.

Mit dieser Zielsetzung und einem entsprechenden Ausbildungsprogramm bietet der Studiengang Kommunikationsdesign die Basis für das spätere Wirken im Beruf.

Hier eine ausgesuchte Liste von möglichen Berufsfeldern, in denen Studierende von uns nach dem Studium arbeiten – entweder als Angestellte in einer Agentur oder als selbstständige Unternehmer/innen:

  1. Grafikdesigner/in: Entwurf von visuellen Konzepten und Grafiken für verschiedene Medien wie Print, Web und digitale Plattformen. Zu den Aufgaben gehören das Design von Logos, Broschüren, Websites und anderen visuellen Identitäten.
  2. UI/UX-Designer/in: Gestaltung der Benutzeroberflächen und Nutzererfahrungen für digitale Produkte wie Apps und Websites. Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung der Bedienbarkeit und der Steigerung der Nutzerzufriedenheit.
  3. Art Director: Kreative Leitung in Werbeagenturen, Designstudios oder in den Kreativabteilungen von Unternehmen. Verantwortlich für die visuelle Strategie und die kreative Ausrichtung von Kampagnen und Projekten.
  4. Illustrator/in: Erstellung von Illustrationen, Zeichnungen und Grafiken für Bücher, Zeitschriften, Werbematerialien und digitale Medien. Illustratorinnen und Illustratoren können freiberuflich oder in Festanstellung arbeiten.
  5. Motion Designer/in: Entwicklung und Gestaltung von Bewegtbildinhalten wie Animationen, Videosequenzen und visuellen Effekten für Film, Fernsehen, Web und soziale Medien.
  6. Typograf/in: Spezialisierung auf die Gestaltung und Anwendung von Schrift im Design. Dazu gehört die Auswahl und Anpassung von Schriftarten sowie die Gestaltung von Schriftsystemen und Textlayouts.
  7. Verpackungsdesigner/in: Entwurf und Entwicklung von Verpackungen, die nicht nur funktionell, sondern auch visuell ansprechend sind. Dies umfasst das Design von Etiketten, Boxen und anderen Verpackungsmaterialien.
  8. Brand Designer/in: Gestaltung und Entwicklung von Markenidentitäten, einschließlich Logos, Farbschemata, Typografie und aller visuellen Aspekte, die eine Marke ausmachen.
  9. Werbedesigner/in: Konzeption und Umsetzung von Werbemitteln und Kampagnen für Print- und Online-Medien. Ziel ist es, durch kreative Designs die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen und die Werbebotschaft effektiv zu vermitteln.
  10. Kommunikationsberater/in: Beratung von Unternehmen und Organisationen in Fragen der visuellen Kommunikation und Markenstrategie. Dies kann die Entwicklung von Kommunikationskonzepten und -strategien umfassen.

Lehrende

PROF. OSWALD EGGER
Sprache und Gestalt

PROF. ANDRÉ HEERS
Typografie und Gestaltung

PROF.IN CHRISTINE ERHARD
Fotografie

PROF. MARKUS HUBER
Illustration

PROF.IN ANNETTE E. leFORT
Buchgestaltung

Die Lehrgebiete Interaktive Medien bei PROF. TOM DUSCHER und Film/Time-based Media bei  N.N sind interdisziplinär und dem Zentrum für Medien zugeordnet. Beide Lehrgebiete bieten einen Masterschwerpunkt an.

Abschlüsse

Bachelor of Arts (B. A.) (8 Semester)

Master of Arts (M. A.) (4 Semester)
in den Schwerpunkten :
Fotografie
Typografie und Gestaltung
Buchgestaltung
Illustration
Interaktives Informationsdesign
Sprache und Gestalt

Promotion